Karrierestart in HR & Recruiting

HR & Recruiting – zwei Bereiche, die sich seit Jahrzehnten stetig wachsender Beliebtheit erfreuen und spätestens bei AbsolventInnen der Generation Y bzw. Z, besonders hohen Zuspruch als potentieller Traumjob finden. Zu Recht: Neben sozialen und medizinischen Berufen spielt der Faktor Mensch nirgends sonst in der freien Wirtschaft eine so tragende Rolle, wie hier. Am Anfang und am Ende jeder Wertschöpfungskette steht nunmal der Mensch, Digitalisierung hin oder her. Zudem winken attraktive Karrierechancen. Wo Personalagenden einst noch Zusatzaufgabe der/des ChefsekretärIn waren, wird heute eine ganze Armada von SpezialistInnen in den Bereichen Recruiting, Personalentwicklung, Personalcontrolling, Employerbranding usw. beschäftigt. Zusätzlich zum Faktor Mensch sind jedoch auch wirtschaftliches Denken sowie strategisches Know How erforderlich. Die Gehälter befriedigen mit bis zu EUR 95.000 Bruttojahresgehalt in absoluten Spitzenpositionen alle Bedürfnisse, die sonst nur juristische, technische oder medizinische Berufe & Managerpositionen zu bieten haben.

Doch wenden wir uns nun der Realität des Arbeitsmarktes und den Einstiegschancen, für alle, die es noch werden wollen, zu: Zahlreiche Studiengänge bieten den Schwerpunkt Personalmanagement mittlerweile als Teilbereich oder als eigene Spezialisierung an. Zudem konkurrieren QuereinsteigerInnen aus den Bereichen Psychologie, Wirtschaft, Jus und Kommunikationswissenschaften miteinander, da es auch keine Eintrittsbarriere in den Bereich HR gibt. Spätestens nach dem Studium wird den meisten EinsteigerInnen nach dutzenden Bewerbungen klar: Eine Chance, endlich im HR Bereich durchzustarten, ist die Anzahl der bereits versendeten Bewerbungen in Spanischen Goldmünzen wert. Die meisten AbsolventInnen sind viele Monate lang nicht im Personalbereich tätig, bevor sich die erste Möglichkeit bietet.

Aber warum ist das so? Tatsächlich besteht ein hoher Bedarf an fähigen SpezialistInnen. Viele Personalabteilungensind jedoch zu klein, um selbst jemanden auszubilden. Zu schwierig ist die Herausforderung, mit wenigen MitarbeiterInnen alle Aufgabengebiete zu erledigten. Eine perfekte Möglichkeit, diesen Umstand zu umgehen, bietet jedoch der Einstieg bei einem (seriösen) Personaldienstleister.

Personaldienstleister sind meist stark auf das Segment Recruiting fokussiert und verfügen über dutzende MitarbeiterInnen in diesem Bereich, so dass die Aufnahme neuer Teammitglieder für beide Seiten zur Win-Win Situation wird (Erfahrung vs. frischer Wind). Die Branche wird von einem hohen Preisdruck und den kürzesten Recruiting Intervallen überhaupt dominiert. Vom Fliesenleger bis zum CIO sind zudem alle Stellen nicht nur denkbar sondern an der Tagesordnung und der Kunde zahlt erst ab erbrachtem Erfolg. Kurz gesagt – wer sich auf diesem Markt behauptet, muss sich im Recruiting vor niemandem mehr verstecken. Aber auch weitere Aufgabengebiete wie Employer Branding und die Betreuung bestehender MitarbeiterInnen begegnen Ihnen hier. Die zahlreichen durch Arbeitskräfteüberlassung beschäftigten MitarbeiterInnen (meist im Gewerbebereich), sehen in den RecruiterInnenIhre Ansprechpartner für Probleme aller Art und nur wer einen guten Draht zu “seinen” MitarbeiterInnen aufrecht erhalten kann, wird langfristig bestehen. Mehr noch, als RecruiterIn in der Personaldienstleistung müssen Sie Ihre BewerberInnen von Ihrer Zuverlässigkeit überzeugen und sich deren Vertrauen erarbeiten. Gleiches gilt im übrigen auf der Kundenseite, mit der Sie ebenfalls in Kontakt stehen.

Nach ca. ein bis zwei Jahren in der Branche verfügen Sie über solide Erfahrung auf dem Gebiet der Personalauswahl und dem Umgang mit Führungskräften, um interne Personalabteilungen von Konzernen oder anderen Unternehmen unterstützen zu können und sich dabei weitere Aufgabengebiete anzueignen. Step by step schaffen Sie so den Weg hin zu Ihrer persönlichen HR-ManagerInnen Karriere. Für viele Einsteiger wird der Personaldienstleister so zum Karriere Boost, der oft auch zu den heiß begehrten “Big Five” der Branche oder beliebten Großkonzernen führt.

Bleibt nur mehr die Frage offen, bei welchem Dienstleister sich der Einstieg am meisten lohnt. Damit Sie möglichst rasch voran kommen, sollten Sie jedenfalls die Möglichkeit einer intensiven Einschulung mit laufender Betreuung erhalten. Die (offizielle) Existenz einer internen Ausbildungsakademie alleine reicht hier nicht, bringen Sie in Erfahrung, wer wie viel Zeit mit Ihnen verbringen wird und welche Fachgebiete Ihnen beigebracht werden. Ebenfalls sollte Sie die verwendete Recruiting Software interessieren. Größere seriöse Dienstleister nutzen entweder selbst entwickelte oder zugekaufte Spezialsoftware zur Verwaltung der bis zu 250.000 BewerberInnen jährlich. Aber auch kleine Betriebe überschreiten mit mehreren zehntausend Bewerbungen in diesem Zeitraum leicht die Grenze, welche mittels Excel & Co. vernünftig bewältigt werden kann. Eine rasche Rückmeldungen auf Ihre Bewerbung ist selbstverständlich. Weiters sollte sich Ihr Einstiegsgehalt jedenfalls über dem kollektivvertraglichen Mindestentgelt befinden. Bei bereits vorhandener Berufserfahrung lässt sich natürlich auch besser verhandeln. Last but not least sollte Ihnen das in der Branche üblicherweise vorhandene Provisionsmodell transparent dargestellt werden können. Aber auch Kununu bietet einen guten Einblick in das Innenleben Ihres neuen Arbeitgebers. Da sich gerade in den letzten Jahren sehr viel in der Branche weiterentwickelt hat, sollten Sie hier jedoch stets auf aktuelle Rezensionen wie z.b. der letzten drei bis sechs Monate, zurückgreifen.

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