Als Generation Y bzw. Millennials werden (je nach Studie) die im Zeitraum 1980 bis knapp vor 2000 geborenen Menschen bezeichnet. Generation Y ist aus zwei Gründen für Unternehmen, potentielle Arbeitgeber, Recruiting-Profis, Personaldienstleister, Manager, etc. interessant:
- Arbeitswelt – ca. 20% der arbeitenden Bevölkerung zählen dazu, Sie treffen Sie also in jedem Unternehmen an und beinahe jede Managerin bzw. jeder Manager muss sich mit ihnen befassen.
- Da Sie gerade einen digitalen Blog lesen, den Sie höchstwahrscheinlich über Facebook, Xing oder ein anderes soziales Medium gefunden haben, sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit selbst ein Millennial.
Was die Generation Y (laut landläufiger Meinung) ausmacht
Über die pauschale Beschreibbarkeit von Persönlichkeitstrends ganzer Generationen scheiden sich die Geister, trotzdem gilt als wissenschaftlich gesichert: Jede “Generation” wächst in einer durch Technologien, politische oder wirtschaftliche Ereignisse geprägten Gesellschaft auf und das wiederum führt nachweislich zu speziellen Ausprägungen der Persönlichkeiten und damit zu individuellen beruflichen Präferenzen, Karriere-Zielen und Arbeitskonzepten. Für die Generation „Millennial“ wäre das etwa
- Das Internet und die digitale Revolution
- Wohlstand
- Ständiger technischer Fortschritt
- Hochinvasive Informationskanäle, Globale Krisen, Wirtschaftskrisen, ungewisse Zukunft
- Eine Mittelpunktstellung in der eigenen Familie
- Terrorismus
- Ein friedliches Westeuropa
- Umweltprobleme
- Das Fehlen von existenzbedrohlichen Lebensumständen
- uvm.
Der Generation Y werden viele Eigenschaften zugeschrieben. Der typische Millennial sei stark von sich selbst überzeugt, investiert sehr viele Ressourcen in seine Weiterbildung, da das Sparschwein in den dynamischen gegenwärtigen Zeiten als Sicherheit allein nicht mehr taugt. Ebenso fordere er/sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein, ist fit in den digitalen Medien und richtet sich nicht an starren Konventionen aus.
Generation Y – Wo Licht ist, ist auch Schatten:
Die Kehrseite der Medaille, so sagt man, wären ein extremes Bedürfnis nach Sicherheit, ständiger Bedarf nach Anerkennung und Feedback durch Dritte (Chef, Freunde, Verwandte…), sowie ein schnell zerstörtes Selbstvertrauen, wenn es mal Kritik hagelt. Ebenso werden Millennials als “Generation Me” bezeichnet, da sie angeblich in erster Linie an sich denke und die persönliche Selbstverwirklichung noch vor der Karriere an erster Stelle stünde.
In ihrem Buch “Thank god it´s Monday!” gehen die Autoren Monika Frech, Christian Beinke und Greta Konrad sogar noch einen Schritt weiter: Die zuvor genannten, “modernen” Stärken der Millennials verwandeln sich rasch in deren allzu konservative Gegenteile, wie ein überzogenes Sicherheitsbedürfnis, Risikovermeidung und Entscheidungsschwäche um sich permanent alle Optionen offen zu halten.
Generation Y – Haltlose Pauschalisierungen?
Doch ist es wirklich sinnvoll und vor allem wissenschaftlich haltbar, eine ganze Generation nur aufgrund ihrer Geburtsdekade in eine Schublade zu stecken? Immerhin unterscheidet sogar der sonntägliche Horoskop nach feineren Zeiträumen.
In Ihrer mittlerweile großflächig bekannten Studie “Millenials @ Work” zeigte Nicole Alexy auf, dass die Menschen innerhalb einer Generation sehr vielfältig und unterschiedlich sind. Damit steht Alexey auch in Einklang mit der übrigen Wissenschaft – Je nachdem in welchem Milieu man aufwächst, bieten sich viele Möglichkeiten, wie die Persönlichkeit sich auf das Umfeld einstellt. Grundsätzlich gäbe es jedoch große Tendenzen zu bestimmten Eigenschaften, die bei spezifischen Jahrgängen häufiger und stärker zu finden sind.
Im Ergebnis lässt sich jedoch vor allem festhalten: Niemand kann prognostizieren, wie sich die Generation Y weiterentwickeln wird und vor allem: Wer weiß, ob die heutige Babyboomer Generation nicht selbst einmal Ypsler waren, die sich weiterentwickelt haben? Mangels Studien dieser Zeit bleibt die Theorie über Generation Y und sonstige daher nichts weiter, als eine wissenschaftliche These mit einem open end…