Jobwechsel – ja oder nein | 5 Faktoren

Wir verbringen sehr viel Zeit an unserem Arbeitsplatz. Im Idealfall ist die eigene Arbeitsstelle ein Ort an dem wir eine gewisse Erfüllung finden. Wenn das auf euch zutrifft könnt Ihr hier aufhören zu lesen. Wenn nicht, Ihr aber nicht genau wisst woran es liegt, dann seit Ihr hier vermutlich richtig und solltet euch unser Video “Zeit für einen Jobwechsel – 5 Anzeichen” ansehen oder einfach weiterlesen.

Stellt euch vor Ihr merkt, dass sich die eigenen Akkus einfach nicht mehr füllen wollen. Das ist der Punkt an dem es gut ist einen Schritt zurückzutreten und sich Gedanken dazu zu machen woran das liegen könnte.

Manchmal reicht es dann kleinere Änderungen vorzunehmen. In einigen Fällen werdet Ihr bemerken, dass es Zeit für einen kompletten Jobwechsel wird. Doch wie findet man heraus, ob man sich auf die Suche nach einer neuen, erfüllenden Arbeitsstelle machen sollte?

Jobwechsel – 5 entscheidende Faktoren

Jobwechsel ja oder nein? Die Antwort ist relativ einfach, braucht aber etwas Engagement von eurer Seite. Es gibt nämlich einige Dinge die man eigenständig und zum Teil über einen längeren Zeitraum prüfen kann:

  1. Zufriedenheit – das eigene Wohlbefinden im Großen und Ganzen.
  2. Kraftvoll oder kraftlos – wie sich der Job auf den Energiehaushalt auswirkt.
  3. Sinnhaftigkeit – ein ehrlicher Blick auf die Aufgaben im Job.
  4. Wertschätzung – ist sie im Job vorhanden?
  5. Identifikation – mehr als ein Hygienefaktor.

1. Jobwechsel-Faktor “ZUFRIEDENHEIT”.

Jeder hat mal gute oder schlechte Tage. Worauf sollte man hier also achten? Im Prinzip geht es darum dauerhafte oder gehäufte Unzufriedenheit zu erkennen und von “zufälligen” schlechteren Tagen zu unterscheiden. Dazu braucht es einfach eine gewisse Aufmerksamkeit und im besten Falle eine Methode um einem Problem auf die Schliche zu kommen.

Kurzfassung. „Ihr seid unzufrieden? Versucht methodisch festzustellen woran es liegt.“

Man kann zum Beispiel aktiv versuchen, beim Aufstehen und vor dem zu Bett gehen, auf die eigene Gefühlslage zu achten. Setzt man sich bewusst mit dem Thema auseinander, vermeidet man eine eventuell subjektive, punktuelle Wahrnehmung und kann das Problem besser einkreisen.

Als Hilfestellung kann man außerdem eine Art Stichwort-Tagebuch mit Datum und Zeitangaben führen. So lassen sich Zusammenhänge mit Situationen, Abläufen, etc. erkennen. Wenn sich dabei ein Muster ergibt, dass mit der eigenen Arbeitssituation überlappt, hat man einen klaren Hinweis auf das eigentliche Problem. So erfahrt Ihr in welche Richtung Ihr weiter recherchieren solltet und ob vielleicht ein Jobwechsel nötig ist.

2. Jobwechsel-Faktor “ENERGIEHAUSHALT”.

Handlungen und Aufgaben im Job die einen nicht erfüllen kosten mehr Energie als Dinge die man wirklich gerne tut. Natürlich gibt es bei fast jedem Job Aufgabenbereiche die nicht 100% den eigenen Interessen entsprechen. Hier ist die Frage also wie so oft, ob es (im positivsten Sinne) ein ausgeglichenes Verhältnis von Aufgaben gibt die Energie kosten und welchen die euch Spaß machen.

Kurzfassung. „Ungeliebte Aufgaben kosten mehr Kraft als Aufgaben die man mag. Ist die Verteilung positiv oder negativ?“

Ist das nicht der Fall kann das dauerhafte Unverhältnis unter Umständen zu einem Gefühl des “ausgebrannt” seins, führen. Deshalb lohnt es sich auch genau auf die Vorzeichen zu achten. Bevor es zum Schlimmsten kommt ist ein Jobwechsel sicher die bessere Lösung. Allerdings sollte man auch hier versuchen alle Faktoren (Energiefresser) objektiv zu betrachten und dann zu entscheiden.

3. Jobwechsel-Faktor “SINNHAFTIGKEIT”.

Mittlerweile weiß man aus der Glücksforschung, dass die Menschen im allgemeinen einen Sinn im Leben brauchen. Werft also einen ehrlichen, analytischen Blick auf das was ihr im Job tut und fragt euch dabei ob Ihr die Möglichkeit habt etwas zu beeinflussen das euch wichtig ist, bzw. ob ihr mit eurem Handeln etwas bewegt.

Kurzfassung. „Wir brauchen das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun. Gibt euer Job das her oder nicht?“

Dabei kann es helfen eine Liste der täglichen Tätigkeiten zusammen zu stellen und sie mit einem Bewertungssystem zu beurteilen. Ein kleiner Tipp – versucht eine Skala mit einer geraden Anzahl an Parametern zu erstellen. So lassen sich einfach positive oder negative Tendenz erkennen – zum Beispiel:

  • nicht sinnvoll
  • weniger sinnvoll
  • eher sinnvoll
  • sehr sinnvoll

So ergibt sich ein wesentlich klareres Bild der Gesamtsituation und ihr könnt relativ gut beurteilen ob es bei der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit Hinweise gibt die auf einen notwendigen Jobwechsel hindeuten.

4. Jobwechsel-Faktor “WERTSCHÄTZUNG”.

Auch hier geht es um ein sehr menschliches Bedürfnis. Es ist für die meisten Leute wichtig, dass Sie für geleistete Arbeit Anerkennung bekommen. Fehlt die Wertschätzung über weite Strecken oder ist sogar dauerhaft nicht vorhanden, wirkt sich das unweigerlich auf das Wohlbefinden der Person aus. Ähnlich wie ein nicht ausgeglichener Energiehaushalt kann das schwere Folgen haben.

Kurzfassung. „Kriegt Ihr genügend Lob, Zuspruch, Geld, Benefits für das was Ihr leistet?

Es gibt im wesentlichen drei Quellen für Wertschätzung im Unternehmen:

  • durch Vorgesetzte bzw. Führungspersonen
  • durch Kolleginnen und Kollegen
  • durch das Gehalt, Boni, Benefits, etc.

Bei genauer Betrachtung dieser drei Faktoren, weiß man meist relativ schnell ob die Wertschätzung in ausreichendem Umfang vorhanden ist. Auch in diesem Fall kann es sich lohnen “Buch” zu führen um systematisch möglichen Argumenten für einen Jobwechsel auf die Schliche zu kommen.

5. Jobwechsel-Faktor “IDENTIFIKATION”.

Es ist wesentlich einfacher hinter einer Sache zu stehen für die man wirkliches Interesse hat und die zu den eigenen Wertvorstellungen passt. Ist das nicht der Fall kann es sein, dass man wesentlich mehr Kraft aufwenden muss um die eigene Motivation aufrecht zu erhalten.

Kurzfassung. „Steht Ihr hinter dem was euer Unternehmen tut?“

Stellt euch also die Frage ob Ihr euch mit der Dienstleistung oder dem Produkt das euer Arbeitgeber vertreibt Identifizieren könnt. Im besten Fall sollte sich das Kernangebot des jeweiligen Arbeitgebers mit den eigenen (z.B. moralischen) Präferenzen zu einem Großteil decken (perfekte Deckungsgleichheit ist allerdings eher selten). Hier einige (nicht ganz ernst gemeinte 😉 Beispiele dazu:

  • Als Vegetarier im Schlachthaus arbeiten
  • Als Pazifist bei einem Waffenhersteller arbeiten
  • Als Impfgegner bei einem Pharmakonzern arbeiten
  • etc.

Jobwechsel – ja oder nein? Die Zusammenfassung.

Es gibt also fünf wesentliche Faktoren die auf einen nötigen Jobwechsel hinweisen können. Setzt man sich bewusst und mit Hingabe mit diesen Punkten auseinander erhält man wertvolle Anhaltspunkte die für oder gegen einen Jobwechsel sprechen können.

Kurzfassung. „Die 5 Faktoren checken, ehrlich beurteilen und danach handeln.“

Bei negativen Faktoren sollte man sich trotz allem die Frage stellen ob man die Situation durch pro-aktives Handeln positiv beeinflussen kann. Ist das nicht der Fall dann stehen die Zeichen klar auf Abschied – der Jobwechsel ist dann wahrscheinlich die beste Lösung.

 

Ihr seid an einem anderen Punkt in eurer Jobsuche, der Karriere-Planung oder einer Weiterbildung? Hier gibt geht es zu anderen Beiträgen zu diesen Themen:

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